Back to the roots
Mein erstes Schild in der Sammlung, (Damals konnte man allerdings noch nicht von einer Sammlung oder gar dem Gedanken an eine Sammlung sprechen.) war bekanntlich ein Seitenschild der E40 274.
Als junger Bursche, der auf dem Weg zur Schule immer an einem Bahnhof vorbeikam, lag es natürlich nahe, auch einmal ein Stück Lokomotive sein Eigen nennen zu können. Nachforschungen mit den damals bescheidenen technischen Mitteln, führten mich zum Ausbesserungswerk in Schwerte. Dort wurden Lokschilder zum Verkauf angeboten, die durch die Umstellung auf EDV-Nummern überzählig geworden waren; also habe ich zugeschlagen und von meinem bescheidenen Taschengeld ein Schild erworben, dessen Nummer ich mir allerdings nicht aussuchen konnte. Es kostete 15 DM plus Mehrwertsteuer; in Summe 16,65 DM. Das Schild wurde per Expressgut zum Bahnhof Dalheim geschickt.
Der Weg zum Bahnhof war nicht weit. Ich habe das Paket mit dem Fahrrad abgeholt. Meine Freude währte allerdings nicht sehr lange. Bei der Ankunft zu Hause durfte ich mir zuerst anhören, wie ich denn mein Taschengeld für einen Haufen Schrott zum Fenster hinaus werfen könnte. Irgendwann haben sich die Wogen dann wieder geglättet und ich habe einen schönen Platz in meinem Zimmer über dem Bett dafür gefunden.
Durch dieses Schild war nun der Grundstein gelegt. Im Laufe der Jahre kamen weitere Objekte hinzu. Manches Stück wurde vertauscht; so auch das E40 274. Bei aller Bürokratie kann ich leider nicht mehr nachvollziehen, wann und wo das Schild in den 80er Jahren gelandet ist.
Irgendwann vor einigen Jahren kam dann in mir doch etwas Wehmut auf. Das erste Schild meines Lebens hätte ich eigentlich behalten sollen; aber es war nicht zu ändern - weg ist weg.
Im Frühjar 2024 surfte ich durch das Internet und fand auf einer Angebotsseite doch tatsächlich ein Schild der E40 274. Es war nicht ersichtlich, ob es sich um "mein" Seitenschild oder das der gegenüberliegenden Lokseite handeln würde. Das war mir zu diesem Zeitpunkt allerdings egal. Mir hätte jedes Schild dieser Lok eine Freude bereitet.
Ich habe dann schnell Kontakt zum Verkäufer aufgenommen. Preislich wurden wir uns schnell einig und die Abholung in Köln ließ sich kurzfristig einrichten. Als ich dann das Schild von einer jungen Dame an der Haustür überreicht bekam, staunte ich nicht schlecht. Es war genau "mein" Schild und auf der Rückseite befand sich noch ein von mir handgeschriebener Aufkleber, der 40 Jahre überdauert hat. Was will man mehr? Nun hat das Schild wieder einen schönen Platz gefunden. Abgeben werde ich es mit Sicherheit nun nicht mehr.